Demoaufruf 2020
12.
April 2020 - 13:12 - Dorfmark - Am Bahnhof in der Poststraße
Ludendorffer?
Offiziell
„Bund für Gotterkenntnis“ genannt. Dabei handelt es sich um eine
völkische, rassistische und antisemitische
Weltanschauungsgemeinschaft. Grundlage dieser Weltanschauung bilden
die Schriften von Mathilde Ludendorff, Ehefrau des
Hitler-Putsch-Gefährten Erich Ludendorff. Die Ludendorffer sind der
Ansicht, dass sich Menschen in „Licht- und Schachtrassen“
einteilen ließen, die sich in ihrem Verhalten und ihren
„Seelenfähigkeiten“ unterscheiden würden. Bei der sog.
„Ostertagung“ der Ludendorffer in Dorfmark finden dann Vorträge
mit Titeln wie „Rassenmischung – Bewertung aus seelenkundlicher
Sicht“ oder „Für ein deutsches Volksbewusstsein“ statt. Auch
zutiefst antisemitische Verschwörungstheorien zu aktuellen Themen
werden von den Ludendorffern verbreitet, z.B. „Die Hochfinanz
destabilisiert Europa durch den künstlich inszenierten
Flüchtlingstsunami“. Außerdem sind die Treffen der Ludendorffer
wichtige Vernetzungstreffen zwischen verschiedenen Strömungen der
extremen Rechten. So besuchten in den letzten Jahren Neonazis wie
Ursula Haverbeck, Wolfram Schiedewitz, Steffen Hupka und Nikolai
Nerling die Veranstaltung in Dorfmark, aber auch Mitglieder der
„NPD“, der „Artgemeinschaft“ und der „Reichsbürger“.
Außerdem bestehen Verbindungen zwischen der „Identitären
Bewegung“ und den Ludendorffern.
Dorfmark?
Seit mehr als 40 Jahren trifft sich der „Bund für
Gotterkenntnis“ alljährlich im niedersächsischen Dorfmark. Dies
ist möglich, weil die Ludendorffer vom Gasthaus „Zur Post“ und
einigen Dorfmarker*innen, die privat Zimmer vermieten, beherbergt
werden. Außerdem
zeigte die 1. Antifaschistische Oster-Demonstration 2017, dass auch
Neonazis in Dorfmark leben: An einem Haus waren etwa 25 vermummte und
teilweise bewaffnete Neonazis versammelt, die Pyrotechnik zündeten
und Journalisten bedrängten. Neben Neonazis aus dem Heidekreis waren
aus Südniedersachsen und dem Harz angereiste Mitglieder vom
„Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ sowie dem „Kollektiv
Nordharz“ anwesend. Ein weiterer, sehr umtriebiger Neonazi ist
anschließend nach Dorfmark gezogen und ein fester Zusammenschluss
von Neonazis hat sich gebildet. In Bad Fallingbostel (Stadt zum Ort
Dorfmark) sind Hakenkreuze und andere Neonazischmierereien
aufgetaucht und andersdenkende Menschen wurden bedroht.
Es reicht! Für eine antifaschistische Landpartie! Es gibt kein ruhiges Hinterland!